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Gruppe 10: Wie viel Geld ist genug?

Max Rechberg
Wie ist der Zusammenhang zwischen Verdienst und Glück?

Schon im Antiken Griechenland beschäftigte man sich mit der Frage des Zusammenhangs zwischen Geld und Glück. Pythagoras sagte einst: „Reich an Geld heißt arm and Freuden.“  Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Menschheit. Auch die Beatles singen seit 1964 „Money can`t buy me love“ in unseren Radios und letztlich prägte Marcel Reich-Ranicki diese Dialektik mit den Worten „ Geld allein macht nicht glücklich, aber es ist besser, in einem Taxi zu weinen als in der Straßenbahn.“ (M. Reich-Ranicki; 2008) und es reihen sich noch viele weiter große Namen ein. Von Jean-Jacques Rosseau bis George Washington. Wie also ist der Zusammenhang zwischen Verdienst und Glück? Wieviel muss man letztendlich in der modernen Gesellschaft verdienen, um glücklich sein zu können? Einer Studie der Princeton University aus dem Jahr 2008 zu Folge liegt diese Grenze bei etwa 80000 US-Dollar Jahresverdienst. Also knapp 67000 Euro. Hier soll das perfekte Mittelmaß der Glücksempfindung liegen und keine signifikante Steigerung des persönlichen Lebensglücks mehr empfunden werden. Die Menschen schätzen zwar auch nach dieser Grenze ihr Leben als besser ein wie vor dem Erreichen dieser, allerdings bleibt die Glücksempfindung die selbe. Nicht umsonst heißt es auch in der Bibel: „ Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“ (Matthäus 19,24). Trotzdem lässt das Thema Geld und Finanzen wenige Menschen kalt. Kontinuierlich werden Ranglisten mit den reichsten Menschen und Staaten veröffentlich und selbst Universitäten werben mit dem zu erwartenden Einkommen ihrer Absolventen. Allerdings bestätigen die Studien auch den umgekehrten Zusammenhang zwischen geringem Einkommen und Unglück. „Ein geringes Einkommen verschärft den emotionalen Schmerz, der Unglücke wie Scheidung, Krankheit oder Einsamkeit begleitet.“ (Deaton, A; Kahnemann, D; 2002). Kahnemann und Deaton sagen auch, der Grund für den geringen Anstieg der Glücksempfindung könne sein, dass es nach dieser Grenze von 80000 Dollar nichtmehr möglich sei, zu tun, was für das emotionale Wohlbefinden zählt. Nämlich Zeit mit der Familie zu verbringen, Krankheiten und Schmerz zu vermeiden oder die freie Zeit zu genießen.
  • Irmen, A. und  Tabakovic, A. (2012). Wie glücklich ist das Land? – Zum Zusammenhang von Geld und Glück. Esch an der Alzette: CREA Universität Luxemburg.
Lola Koller
Wie erklärt sich Joseph Heath das stagnierende Glücksgefühl der westlichen Gesellschaft? Geben Sie darüber hinaus eine kurze Definition des Konsumerismus an

Definition des Konsumerismus: Während der 1930er Jahre und von 1960 bis 1970 setzte sich eine soziale Bewegung der US-amerikanischen Bevölkerung mittels medienwirksamer Aktionen dafür ein, gesetzgeberische Maßnahmen zum Verbraucherschutz zu erlassen (Swagler, 1994, S. 345). Folglich stand der Begriff des Konsumerismus vor 1970 für das Konzept, dass der wirtschaftliche Markt selbst dafür verantwortlich ist, soziale Gerechtigkeit in Form von transparenter Verbraucherpolitik zu gewährleisten (ebd.).
Seit 1970 steht der Begriff für die Geisteshaltung der westlichen Gesellschaft, mittels Verbrauch von Konsumgütern zu Zufriedenheit und Glück zu finden; sowie für die Selbstkonstitution durch identitätsstifende Wirtschaftsgüter (Pasolini, 2006, S. 22f.). 
Das stagnierende Glücksgefühl der westlichen Gesellschaft: Heaths Auffassung von Konsumerismus ist der Wunsch der Individuen sich voneinander unterscheiden zu können (Heath, 2001, S. 5). Ein übersteigertes Konsumverhalten soll dabei den Erwerb eines höheren Status und damit einhergehend, einer gesellschaftlichen Distinktion dienen (ebd.). Diese Distinktion von anderen resultiert für Heath wiederum in Glück (ebd.). Das bedeutet, dass ein gesellschaftlicher Statuserwerb mithilfe der Konsumgüter, denen diese Fähigkeit in der Werbung zugesprochen wird, ermöglicht wird (ebd., S. 7). 
Eine weitere große Frage, die sich Heath in seinem Werk „The structure of hip consumerism“ stellt, ist warum das Glücksgefühl in den westlichen Ländern stagniert (ebd., S. 1). Die Antwort darauf ist, dass die gegenwärtige westliche Gesellschaft mehr Wert auf positionelle anstatt materielle Güter legt (ebd., S. 9). Bei positionellen Gütern findet ein Statuswettbewerb statt, wobei eine Partei immer verlieren und die andere gewinnen muss (ebd.). Für beide Parteien geht es hierbei nicht um den Gebrauchswert des Konsumguts, sondern darum, sich vom Anderen abzugrenzen – also seinen positionellen, beziehungsweise Distinkitonswert (ebd.). Die Unzufriedenheit und das stagnierende Glücksgefühl entsteht demzufolge dadurch, dass sich immer mehr Menschen denselben Status – durch den Kauf gleichwertiger Güter – leisten können und kein Distinktionsmerkmal mehr für die Individuen in dieser Situation vorliegt (ebd., S. 10). Das führt dazu, dass die Konsumenten immer mehr arbeiten, um sich teurere Konsumgüter als ihre Mitmenschen leisten zu können (ebd.). Hier liegt für Heath das Paradoxon: Die Gesellschaft arbeitet mehr, verdient folglich mehr, erlangt aber keine Befriedigung in ihrem Konsumverhalten und damit auch kein Glücksgefühl (ebd.).
  • Heath, J. (2001). The structure of hip consumerism. Philosophy & Social Criticism, Vol 27, Issue 6, S. 1 – 17. 
  • Swagler, R. (1994). Evolution and Applications of the Term Consumerism: Theme and Variations. Journal of Consumer Affairs, Band 28 (2), S. 347–360. 
  • Pasolini, P. (2006). Freibeuterschriften. Die Zerstörung der Kultur des Einzelnen durch die Konsumgesellschaft. Berlin: Wagenbach.
Sarah Jandl
Wie wirkt sich Geld Priming auf das Verhalten aus?

Werden Personen einem Geldstimulus (Money-Priming) ausgesetzt, kann dies unbewusst ihr Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen (vgl. Pitters & Weißhaupt, 2013, S. 219). So kann Money Priming verschiedene Effekte auf Menschen erzielen, beispielsweise fühlen sie sich dadurch stärker, präferieren die Einsamkeit, sind geiziger und sie wollen mehr arbeiten, als sich auszuruhen, damit sie noch mehr Geld besitzen (vgl. Vohs, 2015, S. e87). Denn der Gedanke an Geld ist wie eine Droge, er lässt Menschen härter arbeiten und somit kommen sie schneller und ohne die Hilfe anderer ans Ziel (vgl. Pitters & Weißhaupt, 2013, S. 219). Geld Priming macht Menschen demnach eigenständiger und sie streben vermehrt nach Freiheit, soziale Einflüsse werden hierbei als eine Bedrohung ihrer Selbstständigkeit erachtet. 
Außerdem präferieren Personen nach Money Priming Güter, die weniger kosten und sie verbringen mehr Zeit mit der Suche nach preislich relevanten Informationen (vgl. Vohs, 2015, S. e86). Des Weiteren verhalten sich Menschen nach einem Geldstimulus asozialer, denn sie sind weniger hilfsbereit und spenden weniger Geld (vgl. Pitters & Weißhaupt, 2013, S. 219). Auch nehmen sie gegenüber neuen Bekanntschaften eine distanziertere Position ein und gehen in ihrer Freizeit lieber alleine Beschäftigungen nach.
  • Vohs, K. (2015). Money Priming Can Change People’s Thoughts, Feelings, Motivations, and Behaviors: An Update on 10 Years of Experiments. Journal of Experimental Psychology: General. 4, e86-e93.
  • Pitters, J. & Weißhaupt, K. (2013). „Pecunia non olet“ – „Geld stinkt nicht“, oder etwa noch? Wirtschaftspsychologische und empirische Betratchtungen. Psychologie in Österreich, 3/4, 218-223.
Natalie Jancosek
Wie kann Konsum glücklich machen?

Sich glücklich kaufen ist gewisser Maßen möglich. Untersuchungen definieren keinen genauen Geldbetrag, der auszugeben wäre, um Glück zu empfinden, aber sie beschreiben bestimmte Sachen, deren Kauf uns Glücklich macht. Laut dem Artikel „Zeit kaufen macht glücklich“ von ScienceORF (2017) würde uns das Kaufen von mehr Zeit, insbesondere Freizeit, glücklich machen. Daher das nicht möglich ist, fokussieren sich Menschen auf die Gestaltung und Ausfüllung ihrer Zeit und sind am meisten zufrieden, wenn sie sich einen Urlaub oder ein besonderes Erlebnis kaufen. Diese Freude ist viel intensiver und länger anhaltend als beim Kauf von materiellen Sachen wie Kleidung, Elektronik oder anderen Gegenständen. Große Käufe wie Wohnungskauf oder ein neues Auto belasten viele Menschen auf mehrere Jahre mit der Ratenzahlung oder einem Lohn. Diese Faktoren werden in der Psyche mehr in Verbindung mit Stress, als mit Glücksempfindung gesetzt. Besonders glücklich sind Menschen auch bei einem Kauf, der nicht nur für sie gedacht ist. Z. B. ein Urlaub für die ganze Familie oder ein Geschenk für den Partner. Daher man auch zumeist sehr erfreut ist, wenn man ein Geschenk bekommt, ist das Glücksgefühl auch auf der Seite des Kaufenden und des Beschenkten. Beim Einkaufen für sich selbst, sowie bei der Geschenkesuche spielen vor allem die Angebote eine große Rolle. Die Käufer sind zufriedener, falls sie ein Produkt, für welches sie bereit waren, eine bestimmte Summe auszugeben, jetzt um einen niedrigeren Preis kaufen können; also einen guten Deal bekommen. Ein guter Deal zeichnet sich nicht nur in einer Preiserniedrigung aus, sondern mit einem subjektiv zufriedenstellenden Preis-Leistung-Verhältnis. Somit kann man feststellen, dass der Konsum dann tatsächlich glücklich machen kann: Der Preis muss der erwarteten Leistung entsprechen und es soll um etwas nicht-materielles gehen, was am besten noch ein Geschenk für eine bedeutsame Person ist.
Literatur:
  • Der Standard (2017). Wie sich mehr Zufriedenheit kaufen lässt. Zugriff am 26.11.2017. Verfügbar unter http://derstandard.at/2000061728057/Wie-sich-mehr-Zufriedenheit-kaufen-laesst 
  • Dunn, E. W., Gilbert, D. T., & Wilson, T. D. (2011). If money doesn't make you happy, then you probably aren't spending it right. Journal of Consumer Psychology, 21, 115-125. 
  • NeuroNation (2017). Macht Konsum glücklich? Nur wenn Sie 6 Prinzipien folgen. Zugriff am 26.11.2017. Verfügbar unter https://www.neuronation.de/science/kaufen-sie-sich-gluecklich.
  • Schenk H.O. (2007). Psychologie im Handel. München: Oldenburg Verlag.
  • ScienceORF (2017). „Zeit kaufen“ macht glücklich. Zugriff am 26.11.2017. Verfügbar unter http://science.orf.at/stories/2856677/
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last modified: March 2020